„Wer nicht ausbildet, darf nicht klagen.“


Tim Schindel fördert seine Mitarbeiter in Aus- und Weiterbildung



Ausbildung? Unerlässlich für Betriebe. Und Weiterbildung für die Mitarbeiter? Unbedingt. Sagt Tim Schindel, Informationselektronikermeister aus Weiterstadt. Er investiert in seine Mitarbeiter Zeit und Geld. „Nur so kann ich sicherstellen, dass ich exzellente Fachkräfte in meinem Betrieb habe.“ Das Engagement zahlt sich aus.

Wie bei Katharina Vernaleken. Sie bewirbt sich bei TV Schindel in Weiterstadt. Den Betrieb kennt sie: Einen Girls‘ Day hat sie hier mitgemacht. Und war so begeistert, dass sie noch ein Betriebspraktikum anschloss. Jetzt ist die junge Frau Auszubildende zur Informationselektronikerin im ersten Lehrjahr bei Schindel. Und geht voll auf in dem, was sie tut. „Leidenschaft, Begeisterung und ständige Weiterbildung inklusive Auslandsaufenthalt sind entscheidend“, bestätigt ihr Chef. „Dann geht die Arbeit von alleine.“

Dem Fachkräftemangel aktiv entgegensteuern

Und was ist mit dem Fachkräftemangel, der überall beklagt wird? Schindel lächelt. „Eigentlich gibt es den nicht“, sagt er, „beiziehungsweise man dürfte sich nicht beschweren. Denn wer selbst ausbildet, stellt sicher, dass er keinen Fachkräftemangel hat.“

Dass dies nicht immer einfach sei, kann Schindel nachvollziehen. „Wir Betriebe müssen uns inzwischen bewerben um junge Menschen“, gibt er zu. „Aber wir müssen offen bleiben. Und aktiv Handwerk nahebringen.“ Gute Gelegenheiten dazu seien Aktionen wie die „Nacht der Betriebe“ oder der Girls‘ Day, ebenso Betriebspraktika.

Dass über Jahrzehnte einzig Abitur und Studium als Königsweg der Bildung proklamiert worden sei, sei ein fataler Fehler gewesen. „Das wirkt sich bis heute aus“, kritisiert Schindel. Dabei geht es eben auch anders: „Ich versuche, jungen Leuten eine Chance zu geben. Egal mit welchem Hintergrund sie zu uns kommen. Wenn sie dann ihren Weg eigenständig und gut weitergehen, macht mich das stolz.“