Masterplan Mobilität: Bringen Sie jetzt ihre Interessen ein

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Szenarien für Frankfurts Verkehr
Der Masterplan Mobilität, den das Frankfurter Mobilitätsdezernat bis zum Jahresende 2022 erarbeitet, nimmt immer mehr Konturen an. Am 2. April fand dazu als Bürgerbeteiligung das 2. Mobilitätsforum statt. Knapp 200 Personen nahmen daran Teil und beschäftigten sich mit zwei präsentierten Szenarien dazu, wie die Verkehrsgestaltung in Frankfurt zukünftig aussehen könnte.
Die beiden vorgestellten Szenarien wurden aus Analysen zum Ist-Zustand und bestehenden Trends entwickelt, auch die Ergebnisse und Rückmeldungen aus dem 1. Mobilitätsforum zu Jahresbeginn flossen dabei ein. Beide Szenarien gehen von bestimmten Rahmenbedingungen aus, die bspw. auf globaler Ebene Entwicklungen der Energiepreise, Extremwetterereignisse und Trend zum Onlineshopping beinhalten, auf lokaler Ebene Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum in Frankfurt oder Fragen der Luftreinhaltung sowie generell Aspekte der Verkehrssicherheit, Erreichbarkeit und Klimaschutz umfassen.
Szenario „Umstieg“
Das erste Szenario trägt die Bezeichnung „Umstieg“. Dabei würde der Mensch in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt. Fokussiert würde dabei auf den Umstieg auf flächensparsame und umweltfreundliche Verkehrsmittel (Fuß, Rad, ÖPNV). Dazu käme ein konsequenter Netzausbau für den ÖPNV sowie eine Umverteilung von Flächen zugunsten des Rad- und Fußverkehrs. Als konkrete Umsetzungsbeispiele wurden bessere Querungen von Straßen und räumliche Trennung von Rad- und Autoverkehr genannt sowie eine Erhöhung der Carsharing- (via Elektroautos) und Bikesharing-Möglichkeiten.
Individualverkehr mit dem Auto würde es idealerweise nur noch selten geben, da die Attraktivität der anderen Verkehrsmittel deutlich zunimmt und überwiegt.
Szenario Effizienz
Szenario zwei trägt den Titel „Effizienz“. Dabei stünde die technische Entwicklung und damit verbundene Effizienzgewinne bei der Straßeninfrastruktur, Elektrifizierung der Flotte und durch automatisierte Fahrfunktionen im Mittelpunkt. Neben Carsharing käme hier verstärkt Ridesharing, also gemeinsames Nutzen von Fahrten, gebucht via Smartphone, zum Einsatz.
Es sollen Park&Ride-Flächen mit Lademöglichkeiten entstehen. Der Verkehr soll mittels intelligenter, digitaler Steuerung flüssiger und sicherer gestaltet werden. Beide Szenarien sollen ähnliche Vorteile wie eine Verminderung von CO2- und Lärm-Emissionen, höhere Aufenthaltsqualität und mehr Sicherheit bringen.
Anschließend wurde durch die Teilnehmenden anhand der Kriterien Erreichbarkeit, Teilhabe, Aufenthaltsqualität und Sicherheitsempfinden beurteilt. Dabei erreichte das Szenario „Umstieg“ durchgehend deutlich mehr Zuspruch. Jedoch war auffällig, dass das Szenario „Effizienz“ in der Darstellung der vorstellenden Planer negativer beschrieben wurde. Während beim“ Umstieg von allenfalls Unsicherheiten angeführt wurden, wurden bei Effizienz immer klar Nachteilen herausgestellt.
Elemente beider Szenarien soll in einem nächsten Schritt in ein verbindendes Szenario überführt werden. Dieses soll im 3. Mobilitätsforum Anfang Juli im Haus am Dom präsentiert werden.
Möglichkeit der Online-Beteiligung
Zu den Szenarien besteht über das Mobilitätsforum hinaus die Möglichkeit zur Rückmeldung. Diese fließen ebenfalls in die weiteren Planungen mit ein. Dafür steht ein Online-Beteiligungsportal bis 1. Mai 2022 offen. Dort finden sich auch die bisherigen Präsentationen.
Zum Online-Beteiligungsportal