Junge Menschen ins Handwerk


Hauptgeschäftsführer Dr. Christof Riess im Hessenschau-Interview

Screen Hessenschau

"Das ist für mich ein Traumjob und den würde ich nie wieder eintauschen", ist Mechatronikerin Michéle Boncori begeistert. Für Fliesenlegermeister Johannes Münkel war Handwerk ohne Alternative: "Für mich musste es Handwerk sein, weil ich am Ende des Tages sehen will, was ich mit eigenen Händen geschaffen habe." Und der beste Maurer Deutschlands, Leon Allendorf ist fest überzeugt: "Im Büro hast du eben immer diesen einen Ort, an dem du arbeitest. Das ist im Handwerk ganz anders."

Was alle drei jungen Handwerker gemeinsam haben? Sie nehmen andere junge Menschen über die Social Media Kanäle mit in die Handwerks-Arbeitswelt, lassen sie über die Schulter schauen und vermitteln so ein Bild ihrer jeweiligen Berufe, fernab gängiger Klischees und Vorurteile. So erreicht Johannes Münkel regelmäßig über 100.000 Adressaten, die er für sein Handwerk begeistert.
 

Hauptgeschäftsführer Christofer Riess im Hessenschau-Interview


Zum Thema "Wie bringen wir junge Menschen ins Handwerk?" stellte sich der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main den Fragen der Moderatorin der Hessenschau. Sein Ansatz: Wir müssen noch stärker in die Schulen gehen und die Schüler von der Vielfalt des Handwerks überzeugen. Der Umweltschutzgedanke gerade bei jungen Menschen ein brennendes Thema. Das Thema Energiewende ist gesellschaftlich besonders wichtig. Das kann ohne ausgebildete Fachkräfte nicht funktionieren. Und wir müssen die Chancenvielfalt des Handwerks auch in den Köpfen der Eltern als wichtigste "Influencer" verankern, unter dem Motto "vormittags demonstrieren, nachmittags installieren". Auch zeigten die breit angelegten Image-Kampagnen der Handwerks-Dachorganisation Wirkung und präsentierten heute ein modernes, zukunftsgerichtetes Bild des Handwerks.


"Welchen Rat möchten Sie jungen Menschen mitgeben?"


"Die wichtigste Leitlinie ist, dass der Beruf Freude machen muss". Christof Riess empfiehlt jungen Menschen an der Schwelle zum Berufsleben, einfach mal in einen Handwerksbetrieb hineinzuschauen und Praxisluft zu schnuppern. Zudem könnten die zahlreichen Berufe-Porträts, die die Handwerkskammer als 360o-Videos anbietet, eine weitere Orientierungshilfe sein. 


Mit Abitur ins Handwerk?


Mit dem Abitur in der Tasche ins Handwerk zu gehen und eben nicht an die Uni, ist für den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer nichts Ungewöhnliches: Das Arbeitsumfeld des modernen Handwerks wird in rasantem Tempo komplexer, digitaler, vernetzer und immer anspruchsvoller. Warum sollte das nicht auch für Abiturienten spannend sein, zumal viele Studiengänge z.B. in der Baubranche fundierte Kenntnisse der Praxis voraussetzen. Und wenn junge Leute feststellen, dass ein Studium sie nicht glücklich macht, steht ihnen das Handwerk immer offen. "Mit der Goethe-Universität kooperieren wir genau hierfür seit vielen Jahren bereits sehr erfolgreich. Unser gemeinsames Projekt "yourPUSH" bringt Studienzweifler und Ausbildungsbetriebe zusammen.