HWK und IHK: Verlust von Gewerbeflächen kritisch


23. August 2018: Riess: "Fordern bezahlbare Flächen für kleine und mittlere Betriebe."

Foto: HWK

Flächenbedarf von Handwerk, Gewerbe und Industrie darf nicht in den Hintergrund rücken


In Schwalbach sollen die letzten Reserveflächen für Gewerbe überplant werden. Diesem Verlust an Gewerbefläche stehen die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) und die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main (HWK) äußerst kritisch gegenüber.

Derzeit ist die Fläche östlich der Straße Am Flachsacker noch zu großen Teilen als geplante gewerbliche Baufläche im Regionalplan Südhessen/ Regionaler Flächennutzungsplan 2010 (RPS/RegFNP 2010) ausgewiesen. Mit einer Änderung des RPS/RegFNP 2010 und dem Bebauungsplan „Östlich der Straße am Flachsacker“ soll auf dem Gebiet nun ein Wohn- und Mischgebiet entstehen. Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main und die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main monieren die Tatsache, dass dem Gewerbe abermals Reserveflächen für die gewerbliche Nutzung entzogen werden soll. Als Paradebeispiele hierfür können das Gebiet südlich der Rödelheimer Landstraße in Frankfurt und das Gebiet der alten Papierfabrik in Hattersheim genannt werden. „Selbstverständlich ist für Unternehmen eine angemessene Wohnraumversorgung im Zuge der Fachkräftesicherung von großer Bedeutung. Der Flächenbedarf für Gewerbe und Industrie darf dabei jedoch nicht in den Hintergrund treten“, so Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer der IHK Frankfurt am Main.

„Basis einer prosperierenden Wirtschaft ist, dass Flächen, gerade auch für kleine und mittlere Betriebe, zur Verfügung stehen, die bezahlbar sind“, so Dr. Christof Riess, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. „Zur zukunftsorientierten Städte- und Quartiersplanung gehören Wohnflächen genauso wie Gewerbeflächen – auch für das Handwerk. Wichtig ist dabei, frühzeitig Erweiterungsmöglichkeiten in der Planung mit zu denken, aber auch entsprechende Weichen für die Verkehrsplanung zu stellen.“

Den erneuten Verlust von Gewerbeflächen sehen die Kammern deshalb äußerst kritisch. Derzeit wird die Neuaufstellung des RPS/RegFNP 2010 vorbereitet, die Planungen zur künftigen Flächennutzung müssen in einer Gesamtstrategie auf Grundlage fundierter Bestandsanalysen erfolgen, um in der Region sowohl dem Bedarf an Wohnbaufläche als auch dem Bedarf an Gewerbefläche nachzukommen.


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