Handwerksdelegation diskutiert mit EU-Politikern

Kürzlich war die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern (ARGE) unter Leitung der ARGE-Präsidentin Susanne Haus mit einer Delegation von 48 Mitgliedern zu Gesprächen in Brüssel. Präsidentin Haus hob in ihrer Begrüßung hervor, dass es bei dem Besuch in Brüssel darum gehe, die Sichtbarkeit des Handwerks auf Brüsseler Ebene zu erhöhen, aber auch dem Ehrenamt des Hessischen Handwerks einen Input aus europäischer Perspektive zu ermöglichen wollen.

Susanne Haus
ARGE-Präsidentin und Präsidentin der
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
Weiterhin sprach Gastredner Reinhard Bütikofer (Grüne), Mitglied des Europäischen Parlaments zur aktuellen EU-Politik, insbesondere über die Energiepolitik. Er sah zwei große Herausforderungen. Zum einen, ordentlich durch den Winter zu kommen. Dies gelte für alle und damit auch für das Handwerk. Gleichzeitig wäre es aber auch notwendig, die Transformation des Energiesektors zu beschleunigen.

Am Abend nahm die Delegation an der Abendveranstaltung zur Rolle von KMU im wirtschaftlichen Wandel in der hessischen Landesvertretung bei der EU teil. Ministerin Puttrich sprach über hohe Energiepreise, die das Handwerk belasten, weshalb sie eine stärkere Unterstützung für KMU von der EU erwarte. Präsidentin Haus sprach die Notwendigkeit von kalkulierbaren Rahmenbedingungen für das Handwerk an. Wichtig seien Planungssicherheit, Investitionsstabilität und weniger bürokratische Hürden. „Es gilt, unbezahlbare Energiepreise sowie unterbrochene Lieferketten zu verhindern!“
Im Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion zu den notwendigen Unterstützungsmöglichkeiten für KMU. Martin Giehl (Mainova AG), Markus Pieper (Mitglied des Europäischen Parlaments, EVP), Silke Wettach als Moderatorin, Stefan Füll (Präsident der HWK Wiesbaden) sowie Kristin Schreiber (Direktorin in der Generaldirektion Binnenmarkt, EU-Kommission) nahmen daran teil. Giehl als Vertreter von Mainova, erklärte die besonderen Herausforderungen vor denen das Unternehmen als „Grundversorger“ durch die gestiegenen Energiepreise stehe und die bestehenden Kapazitätsprobleme beim Strom in ganz Europa. Dies sei aber ein temporärer Effekt. Es seien enorme Mengen Gas vorhanden, die nach Europa bis 2024/2025 umgeleitet werden könnten. Fotos: Zacarias Garcia
Europäisches Klimagesetz „Fit für 55“
Mit dem Europäischen Klimagesetz hat die EU ein neues verbindliches Minderungsziel für Treibhausgase bis zum Jahr 2030 festgelegt: Um mindestens 55 Prozent sollen die Emissionen im Vergleich zu 1990 sinken. Um dieses Ziel umzusetzen, arbeiten die EU-Gesetzgeber – Europäischer Rat und Europäisches Parlament derzeit an ihrer Positionierung im Rahmen des „Fit für 55“-Pakets.Handwerk in Hessen