Weitere Möglichkeiten zur NO2-Reduktion


Politik sollte Maßnahmen zur Vermeidung von Diesel-Fahrverboten nutzen

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Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt haben den neuen Luftreinhalteplan für Frankfurt vorgestellt. Dieser sieht Diesel-Fahrverbote innerhalb des Anlagenrings und an weiteren Orten vor, sollte der geltende Grenzwert für Stickstoffdioxid überschritten werden.
 
Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer-Frankfurt-Rhein-Main sagte: „Der Stadt Frankfurt fehlen bis heute eine sinnvolle Grüne Welle für den Verkehr, genügend Park+Ride-Stellplätze für Pendler und moderne Busse im ÖPNV. Damit fehlen Alternativen, um Fahrverbote möglicherweise abzuwenden. Wir verweisen zudem seit längerem auf die Komplexität des Themas: Grenzwerte sind beispielsweise abhängig von verschiedenen Wetterlagen, müssen aber auch im Kontext der regionalen Verflechtungen gedacht werden. Handwerksunternehmer und die Arbeitnehmer im Handwerk fordern daher, dass von den Entscheidern Maßnahmen zur Schadstoff-Vermeidung ergriffen werden, die zu einer Metropole wie FrankfurtRheinMain passen. Das Thema digitale Verkehrsoptimierung ist aus unserer Sicht bisher nicht ausreichend bedacht worden.“
 
Ehinger mahnte mit Blick auf die Corona-Pandemie zu Umsicht und Sorgsamkeit. Ehinger: „Wir wissen nicht, wie lange und in welchem Umfang Corona unser Leben weiter beeinflusst. Wir wissen nicht, wie viele Menschen dauerhaft im Homeoffice arbeiten werden – und in welchem Umfang. Und wir wissen auch nicht, in welchem Umfang die Menschen den ÖPNV nutzen – und ob das Auto für Arbeitnehmerschaft und Kundschaft an Bedeutung verliert oder wegen Corona gar gewinnt.“
 
Mit der aktuellen Verengung des Verkehrsraums würden zusätzliche Staus erzeugt, die sich ebenfalls negativ auf die Luftqualität auswirkten. Außerdem fehlten attraktive Alternativen für die 387.000 Einpendler zum Umstieg auf den ÖPNV. In der Region FrankfurtRheinMain wären etwa 550.000 Fahrzeuge betroffen, in der Stadt Frankfurt wären laut Zulassungsstatistik etwa 45.000.
 
„Die Unternehmen in Frankfurt sind von der Erreichbarkeit durch Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner aus dem Umland abhängig“, so Ehinger. „Die drohenden Diesel-Fahrverbote zeigen, dass Verkehr und Mobilität gesamtheitlich und über die Stadtgrenzen hinaus gedacht werden sollte. Der von der Stadt Frankfurt zugesagte Gesamtverkehrsplan, der verkehrsmittelübergreifend die Bedürfnisse aller Mobilitätspartner und alle Verkehrsmittel in der Region einbezieht, muss deshalb schnellst möglich begonnen werden.“
 
Wichtig sei zudem, dass den ansässigen Unternehmen nach Eintreten des Fahrverbots eine ausreichende Zeit zur Verfügung steht, um Ihre Fahrzeuge nachzurüsten oder eine Ersatzbeschaffung zu tätigen. „Für die Handwerksunternehmer erwarten wir - wie im höchstinstanzlichen Urteil in Leipzig und heute in Wiesbaden angekündigt - eine funktionierende Ausnahmeregelung für Handwerker", so Ehinger
 
 
 
 
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Patricia C. Borna, M.A.
Leiterin Kommunikation und Marketing
Pressesprecherin
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