Nachhaltiges Handwerk in Darmstadt-Dieburg


27. Juni 2022: Betriebe unterzeichnen „Charta für nachhaltiges Wirtschaften“ 

Foto: HWK

Nachhaltige Handwerksbetriebe im Kreis Darmstadt-Dieburg
 
Zweiradshop Niederhofer in Babenhausen und DAVID Stahl- und Metallbau GmbH in Schaafheim gehören zu den ersten Handwerksbetrieben im Kreis Darmstadt-Dieburg, die die „Charta für nachhaltiges Wirtschaften“ unterzeichnen
 
Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen im Handwerk – heute und in den kommenden Jahren. Zum einen ist das Handwerk von sich aus nachhaltig: Es repariert, baut um, hat kurze Wege zum Kunden und die oft familiengeführten Betriebe denken in Generationen. Zum anderen ist das Handwerk wesentlich an der Energiewende beteiligt, in dem die Betriebe energetische Gebäudesanierungen vornehmen, klimaschonende Heizungen einbauen und Solaranlagen auf die Dächer bringen. Aber die Betriebe stehen auch selbst vor der Herausforderung, nachhaltig zu wirtschaften und ihren CO2-Abdruck zu verkleinern.
 
Einen Anreiz kann die „Charta für nachhaltiges Wirtschaften“ bieten, die von der hessischen Initiative für nachhaltiges Wirtschaften zusammengestellt worden ist und deren Kriterien sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und dem Green Deal der EU orientieren. Der Zweiradshop Niederhofer in Babenhausen und die DAVID Stahl- und Metallbau GmbH in Schaafheim haben die Charta unterzeichnet und gehören damit zu den Vorreitern im Landkreis Darmstadt-Dieburg.
 
Klaus Schmitt, Zweiradmechanikermeister und Inhaber des Zweiradshops Niederhofer, treibt Nachhaltigkeit mit verschiedenen Maßnahmen voran. So hat er seinen Neubau an der B 26 nach verschiedenen Umweltschutzaspekten errichtet: Holzständerbauweise, Wärmedämmung mit Dreifachverglasung, Heizen mit Luft-Wärme-Pumpe, Fotovoltaikanlage und Begrünung auf dem Dach. Er bietet eine öffentlich zugängliche Ladestation für E-Bikes und führt Altreifen dem Recycling zu. Seinen 20 Mitarbeitern zahlt er zudem eine Mobilitätsprämie, wenn sie für den Arbeitsweg aufs Rad umsteigen. „Diese wird sehr gut in Anspruch genommen. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass nun mehr Autoparkplätze für unsere Kunden frei sind“, sagt Schmitt.
 
Die DAVID Stahl- und Metallbau GmbH punktet mit eigener Stromerzeugung, energieeffizienten Gebäuden und E-Mobilität. Gut ein Drittel des Fuhrparks, inklusive Transporter und Lastenfahrräder, wird elektrisch angetrieben. Schon seit 2009 erzeugt man mehr als die Hälfte des Stroms selbst – mit einer Fotovoltaik-Anlage von inzwischen 300 KWh. Spezialität des Unternehmens sind Materialkombinationen aus Stahl und Glas, wie Treppenhäuser, Fassaden oder Brücken, hinzu kommt der Sondermaschinenbau.
 
Eine im Februar 2022 fertiggestellte Halle wurde nach neuster Technik gebaut: mit LED-Beleuchtung, Strahlungsheizungen und effizienten Maschinen zur Metallbearbeitung. Das umliegende Gelände wird naturnah bepflanzt. „In Zukunft wollen wir auch unsere Lieferanten nach Kriterien für nachhaltiges Wirtschaften auswählen“, sagt Geschäftsführer und Metallbaumeister Michael Geisler. Die 30 Mitarbeiter stammen aus verschiedenen Ländern, auch Geflüchtete hat das Unternehmen in die Arbeitswelt integriert.
 
Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, tauschte sich mit beiden Unternehmern persönlich aus und beglückwünschte sie für ihr Engagement. „Man sieht, welchen Beitrag Betriebe aus dem Handwerk in Sachen Nachhaltigkeit leisten können. Neben ökologischen Kriterien sind dafür auch ökonomische und soziale Aspekte entscheidend. Mit Ihren Konzepten geben Sie ein gutes Beispiel und sind wegweisend für Betriebe, die noch nicht so weit sind“, sagt Haus.
 
Die Präsidentin ermuntert die Mitgliedsunternehmen, das Beratungsangebot der Kammer zu nutzen. Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main unterstützt Betriebe mit einer Vielzahl von Beratungsangeboten, von der Personalgewinnung bis zu Rechtsfragen, Digitalisierung und Nachhaltigkeitsthemen. Die Umweltberatung ist per E-Mail an umweltberatung@hwk-rhein-main.de und telefonisch unter 069/97172-296 zu erreichen.
 
Dass die Betriebe die „Charta für nachhaltiges Wirtschaften“ unterzeichnet haben, hilft ihnen auch auf der Kundenseite. „Tatsächlich fragen uns Kunden öfter nach unserem Nachhaltigkeitskonzept“, sagt Metallbaumeister Geisler. „Wir kommunizieren das Thema gerne und hoffen auf positives Feedback“, sagt Zweiradmechanikermeister Schmitt.
 
 Mehr Infos zur Umweltberatung der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main finden Sie hier.
 
Mehr Infos zur „Charta für nachhaltiges Wirtschaften“ unter www.nachhaltiges-wirtschaften-hessen.de
Kommunikation und Marketing
Anja Ingelmann
 
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
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