Handwerk trifft: Katrin Eigendorf im Gespräch


14. Dezember 2023: Menschenrechte und Demokratie sind nie selbstverständlich

Foto: HWK

Presseinformation Nr. 26/2023

 

„Freiheit, Menschenrechte und Demokratie sind nie selbstverständlich“

Die ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf im Gespräch mit Prof. Dr. Michel Friedman bei „Handwerk trifft ….“

Die ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf war am 13.12.2023 bei der Gesprächsreihe „Handwerk trifft …“ der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main zu Gast. Mit Moderator Prof. Dr. Michel Friedman kam sie unter dem Titel „Krieg – Von Lüge und Wahrheit“ ins Gespräch. Rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten aufmerksam die politisch aktuelle Diskussion und waren an den Erfahrungen und Erlebnissen der preisgekrönten Berichterstatterin interessiert.
                                                     
(Frankfurt a. M., 14.12.2023) Verständlich zu machen, was in Kriegsgebieten passiert und den Menschen, die vor Ort leiden, eine Stimme zu geben – das treibe sie in ihrem Beruf an, so Katrin Eigendorf. Der Schmerz, den sie selbst dabei verspüre, sei eine Begleiterscheinung ihres Berufs, mit der sie zu leben gelernt habe. Sie schaue in die Abgründe des Menschseins, aber erfahre in Krisensituationen auch das Hinauswachsen von Menschen über sich selbst – das nehme sie an Positivem mit.
 

Krieg beginnt nicht erst, wenn die Schüsse fallen

Der russische Krieg gegen die Ukraine und der Überfall der Hamas auf Israel – Moderator Michel Friedman konstatierte einen deutlichen Unterschied des Engagements und der Empathie bei der deutschen Bevölkerung. Warum erlebten wir ein so hohes Maß an Solidarität mit der Ukraine und warum geschehe dies jetzt nicht bei Israel? „Wir beobachten ein Level von Antisemitismus, das mich sehr erschreckt und das ich nicht für möglich gehalten hätte“, sagte Katrin Eigendorf. Sie forderte auf genauer hinzuschauen, wie eine Gesellschaft miteinander lebt. Werden alle, gerade auch schutzbedürftige Gruppen, mit Achtung und Respekt behandelt?
 
Freiheit, Demokratie und Menschenrechte seien nie selbstverständlich, aber ihre Verteidigung sei die einzige Antwort auf Kriegserklärungen von Terroristen, Autokraten und Diktatoren. Europa könne seine Rolle in der Welt klarer definieren. „Wenn wir nicht daran glauben, dass die Demokratie das bessere und stärkere System ist, dann haben wir diesen Krieg verloren“, so die Reporterin.  
 

Ist die Welt kriegerischer geworden oder wie der Krieg ins Wohnzimmer kommt

Die Welt ist aus den Fugen geraten, das lässt sich nicht mehr ignorieren und verändert auch unseren Blick auf unser Leben, so der Tenor des Abends: Der Krieg ist näher gerückt, Staaten besitzen Atombomben, die Klimakrise bedroht unsere Lebensgrundlage. Das konzentrierte Gespräch kreiste auch um die Rolle der Medien in der Kriegsberichterstattung sowie das Empfinden von unmittelbarer Gefahr, vermittelt durch die Nachrichtenflut.
In der Berichterstattung machten einzelne Begrifflichkeiten schon den Unterschied, im Kontext stecke schon ein politisches Statement: Spricht man von einem „Krieg“ oder verharmlosend nur von einem „Konflikt“? Da fehle es auch im Journalismus an manchen Stellen mit der kritischen Auseinandersetzung, getrieben von der zunehmenden Geschwindigkeit des Medienmarktes. Das Innehalten, so Eigendorf, sei jedoch wichtig: „Die allergrößte Verantwortung ist die Wahrheitspflicht.“ Die Rolle des Journalisten, der Vertrauen genießt, werde angesichts freien Zugangs für jedermann zu Kommunikationskanälen und Fake News immer wichtiger.
 
Dr. Christof Riess, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, bedankte sich für das nachdenkliche, reflektierte Gespräch und beendete die Veranstaltung mit einer persönlichen Bemerkung: „Der Kampf für die Demokratie lohnt sich, wir müssen ihn nur wollen.“
 


Zu Katrin Eigendorf

Katrin Eigendorf ist seit 2018 internationale Reporterin der ZDF. Für ihre Berichterstattung aus Kriegs- und Krisengebieten wurde sie  mehrfach ausgezeichnet, insbesondere für ihre Reportagen aus Afghanistan und über den Krieg in der Ukraine.
 

Zur Gesprächsreihe „Handwerk trifft ….“

Seit dem Jahr 2020 lädt die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main zu „Handwerk trifft …“ ein. Mit hochkarätigen Gesprächspartnerinnen  und -partnern aus Politik, Kultur, Sport und Wissenschaft greift sie gesellschaftlich relevante, aktuelle Themen auf.   
 

Über die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main
 
Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main ist als Körperschaft öffentlichen Rechts erste Ansprechpartnerin für mehr als 33.000 Handwerksbetriebe mit über 160.000 Beschäftigten und rund 9.000 Auszubildenden in der Metropolregion Rhein-Main (Landkreise Hochtaunus, Main-Taunus, Groß-Gerau, Offenbach, Darmstadt-Dieburg, Bergstraße, Odenwald sowie die kreisfreien Städte Frankfurt am Main, Darmstadt und Offenbach). Als „Wirtschaftsmacht von Nebenan“ generierten die Mitgliedsbetriebe der Kammer einen Umsatz in Höhe von 17,5 Milliarden Euro im Jahr 2022. Zu den Kernaufgaben der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main zählen neben Aspekten der hoheitlichen Selbstverwaltung des Handwerks - wie etwa Ausbildung, Prüfungswesen und Führen der Handwerks- und Lehrlingsrolle - auch berufliche Bildungsangebote, Nachwuchskräfteförderung und vielfältige Beratungsangebote für Betriebsinhaber, wie beispielsweise zu Themen der Betriebsübergabe an nachfolgende Generationen. Als Botschafter des Handwerks zählt auch die Interessensvertretung auf regionaler, Bundes- sowie EU-Ebene zu den Aufgaben der Handwerkskammer. 

 
14. Dezember 2023
 
 
 
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