9. Ruderfest: Team Handwerk legt sich ins Zeug


Beim Renntag des Handwerks hieß es anpacken und mitmachen
Die Sonne glitzert auf dem Wasser. „Auf geht’s!“, tönt es vom Ufer. „Los!“ Die Anfeuerungsrufe gelten dem Handwerk. Gerade legen sich die Metaller in die Riemen und rudern sich warm. Es ist Ruderfest am Frankfurter Mainufer. Und das Handwerk ist mittendrin.

Zahlreiche Frankfurter Innungen und Handwerker haben gemeinsam mit der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main während des Frankfurter Ruderfestes die Vielfalt des Handwerks präsentiert. Am „Renntag des Handwerks“ zeigten sie unter dem bundesweiten Motto „#einfachmachen“, was im Handwerk alles möglich ist.

Besucher probieren Handwerk aus und packen mit an

Entdecken, Ausprobieren und Mitmachen sind angesagt. Jalen aus Kelsterbach ist mit seiner Oma ans Mainufer gekommen. Gerade hat der Neunjährige eine Rose aus Metall gefertigt. „Für Muttertag“, sagt er stolz. Jetzt baut er bei den Schreinern einen Kreisel aus Holz. „Das ist toll heute“, sagt er, „man kann richtig was machen.“ Jalen stammt aus einer Handwerkerfamilie, liebt es, selbst mit anzupacken und auszuprobieren.

„Leidenschaft ist das beste Werkzeug“, bestätigt Kammerpräsident Bernd Ehinger. „Die 130 Berufe in der Dualen Bildung bieten individuelle Möglichkeiten für Praktika und einen fundierten Start ins Berufsleben. Mit dem möglichen Ziel: der Meisterschaft im Handwerk.“

Innungen präsentieren sich mit Highlights

Zehn unterschiedliche Gewerke präsentieren sich am Mainufer: Bau, Elektro, Goldschmied, Kfz, Maßschneider, Metall, Sanitär-Heizung-Klima, Schornsteinfeger, Schreiner und Zweirad. Immer wieder bleiben Interessierte stehen, kommen ins Gespräch und probieren Handwerk aus.

So wie Mayda und Marlene. Die beiden jungen Frauen kommen aus Heidelberg; verbringen ein Wochenende in Frankfurt. „Das ist super, dass man hier direkt mitmachen kann“, sagt Mayda. Die beiden 28-Jährigen stehen im Zelt der Bauinnung. Dort steht Chris Marks am Tisch-Kicker. Marks ist mehrfacher Welt- und Europameister im Tischfußball. Die Besucher bei der Bauinnung fordern ihn heraus. „Das ist Action pur“, sagt Raimund Ernst, Geschäftsführer der Innung, „genau wie im Handwerk.“

Action pur ist auch auf dem Wasser angesagt. Mehr als 700 Sportler sind nach Frankfurt gekommen, um sich im Rudern zu messen. Das Handwerk? Mittendrin. Fünf Teams aus dem Handwerk sind mit dabei. Bereits Wochen vorher haben sie sich vorbereitet und trainiert; teilweise in den frühen Morgenstunden, vor der Arbeit. Die Besucher am Mainufer staunen nicht schlecht, als plötzlich die Schornsteinfeger in ihren schwarzen Zylindern vorbeirudern.

Handwerksberufe als Chance für die Zukunft

„Das Handwerk zeigt sich als leistungsorientierter Teamplayer“, sagt denn auch Kammerpräsident Ehinger. Handwerk sei eine zukunftsorientierte Alternative zum Studium. „Wir möchten gezielt Schulabgänger aus allen Schulformen ansprechen“, betont der Kammerpräsident, „da nicht nur die technischen Berufe hervorragende Perspektiven für Abiturienten bereithalten.“ Auf der großen Bühne am Holbeinsteg stehen Daniel Hildemann und Marlen Scholz auf der Bühne. Die beiden sind Auszubildende im Kfz-Handwerk. Und machen den Anwesenden Lust auf Handwerk. „Ich habe schon immer lieber mit Autos als mit Puppen gespielt“, erzählt Marlen. „Man kann anpacken und sich die Hände schmutzig machen. Und am Abend sieht man, was man geschafft hat.“

Am Ende des Tages stehen alle auf der Bühne. Es gibt Bronze-, Silber- und Goldmedaillen für die erfolgreichen Teams im Handwerk. Und einen glänzenden Goldpokal. Das Handwerk hat gezeigt, was in ihm steckt. Gewinner sind alle.

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Teamgeist war gefragt beim Ruderfest am Holbeinsteg. Wie’s geht, machte das Handwerk vor. Fotos: Wachendörfer/ HWK