Präsident widerspricht Monopolkommission


25. Januar 2019: Meisterpflicht: "Dürfen die Leistungen der beruflichen Bildung nicht preisgeben."

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Bernd Ehinger, Präsident des Hessischen Handwerkstages (HHT) und Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main weist die Schlussfolgerungen der Monopolkommission in Bezug auf die Wiedereinführung des Meisterbriefes entschieden zurück. „Es ist eigentlich ganz einfach: Von den bundesweit fast 400.000 Azubis lernen fast alle in einem Beruf, der meisterpflichtig ist. Als Meister weise ich die pädagogischen und fachlichen Fähigkeiten nach, die mich erst dazu qualifizieren, junge Menschen auszubilden. Nur so kann ich die Fähigkeiten auch erfolgreich an die nächste Generation weitergeben. Seit der Handwerksnovelle im Jahr 2004 sind die Ausbildungszahlen schlechter geworden, dies hat den Fachkräftemangel nicht nur verstärkt, sie ist sogar der Grund dafür.“

Deutschland stehe im internationalen Vergleich volkswirtschaftlich hervorragend dar, auch im Hinblick auf das Thema Jugendarbeitslosigkeit. Dies ist nachweislich eine der positiven Auswirkungen des Systems der beruflichen Bildung. Ein System, nach dem sich auch immer wieder internationale Delegationen erkundigen und um das Deutschland beneidet wird.

Dass die Monopolkommission „verfassungsrechtliche Bedenken“ gegen die Wiedereinführung der Meisterpflicht nennt, kritisierte Ehinger deutlich: „Dies ist mehr als bedenklich. Niemand ist gezwungen, den Meisterbrief abzulegen, genauso wenig einen Doktortitel in Volkswirtschaft oder Jura. Die Gleichwertigkeit der beruflichen mit der akademischen Bildung zu betonen heißt auch, den Standort Deutschland und damit Europa, zu stärken. Wir müssen dringend zu einer Sachdebatte zurückkommen und dürfen die Leistungen der beruflichen Bildung nicht preisgeben.“

Grundsätzlich sei es nicht hinnehmbar, dass ein Gutachten mit einem Ergebnis solcher Tragweite veröffentlicht werde, ohne wesentliche Argumente und Fakten zu berücksichtigen. „Es wäre gut gewesen, wenn die Kommission vorab Personen oder Institutionen mit bildungspolitischem Sachverstand, vor allem die mit profunder Erfahrung in der beruflichen Bildung, befragt hätte.“



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