Karriereperspektiven der Dualen Bildung


22. August 2016: „Bildungsmonitor zieht in Sachen Akademisierung falsche Schlüsse.“

Bild: Dachmarkenkampagne

Handwerkskammerpräsident Bernd Ehinger kritisiert die aktuell im Rahmen der Veröffentlichung der Ergebnisse des Bildungsmonitors wieder aufgekommenen Forderungen nach mehr Akademikern. „Es widerspricht allen Erfahrungen aus der beruflichen Praxis, dass Akademiker die Universalantwort auf unsere Fachkräftefragen sein sollen“, so Ehinger. „Es ist einfach Tatsache: Absolventen, die im System der Dualen Bildung ausgebildet werden, haben eine umfangreiche Basis, auf die sie aufbauen können. Sie stehen mit beiden Beinen im Leben und sind einsatzbereit. Wir benötigen keine weiteren Studierenden, die einfach ein Studium beginnen, ohne zu wissen, was sie eigentlich wollen oder sich am Bedarf des Marktes vorbei ausbilden lassen.“

Der Bildungsmonitor ziehe in Sachen Akademisierung falsche Schlüsse. „Aus Spanien oder Frankreich beispielsweise bekommen wir ein ganz anderes Feedback: Hier fragen uns unsere internationalen Partner immer wieder nach den Vorteilen des dualen beruflichen Systems, also der Verknüpfung von Praxis im Betrieb, Theorie in der Berufsschule und überbetrieblicher Lehrlingsunterweisung. Hier hat man die Duale Bildung als Lösungsansatz in Sachen Jugendarbeitslosigkeit erkannt. Auch die Europäische Union hat auf die Vorteile des Systems der Dualen Bildung unlängst hingewiesen.“

Ehinger forderte darüber hinaus auch, die praktische berufliche Orientierung in den Schulen wieder zu fördern. „Jemand, der von seinen Lehrern nur auf die Möglichkeit eines Studiums vorbereitet wird, wird sich nicht für die vielseitigen Möglichkeiten des Dualen Systems interessieren – einfach, weil er nichts davon weiß. Das müssen wir ändern.“

Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main informiert Studierende, die an ihrem Studium zweifeln, seit einigen Monaten über das Projekt „yourPUSH - Perspektive Handwerk für Studienaussteiger", über die Möglichkeiten einer Karriere im Handwerk. Das Projekt ist gefördert durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds. Mehr Infos unter www.yourpush.de.