Kreisbereisung im Hochtaunuskreis


Dialog mit dem Handwerk - Mobilität und berufliche Bildung als Themen

Foto: Hochtaunuskreis

 Landrat Ulrich Krebs hat zusammen mit Bernd Ehinger, dem Präsidenten der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, sowie dem Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Christof Riess die Firmen Reichel & Steinmetz GmbH aus Neu-Anspach und Hein + Gernhard GmbH in Oberursel besucht. Ebenfalls mit dabei waren der Erste Kreisbeigeordnete Uwe Kraft, der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Eberhard Haag, und Kreishandwerksmeister Walter Gernhard.
 
Der Termin in Oberursel und Neu-Anspach war der vierte gemeinsame Unternehmensbesuch in diesem Jahr. „Wir zeigen mit diesen Vor-Ort-Terminen, wie sehr wir mittelständische und auch kleinere Unternehmen wertschätzen“, sagte Landrat Krebs, „sie sind wichtige Arbeitgeber in der Region und der Kern unserer wirtschaftlichen Prosperität“.
 
Um die Bedürfnisse und die aktuelle Situation der Unternehmen besser kennenzulernen, aber auch um sich von den Leistungen und Produkten vor Ort ein Bild zu machen, ist  Krebs der regelmäßige Kontakt zu den Unternehmern sowie ein persönlicher Dialog mit den Verantwortlichen sehr wichtig. „Der Hochtaunuskreis ist eine starke Wirtschaftsregion. Besonders kleinere und mittelständische Unternehmen sind das wirtschaftliche Rückgrat der Region, ihre Anliegen nehmen wir in der Kreispolitik sehr ernst.“
 
Auch für die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main ist der regelmäßige Austausch mit der Basis sehr wichtig. „Als wichtiger Ansprechpartner für Handwerker in der Region und Botschafter des Handwerks ist es unser Antrieb, unsere Mitglieder dabei zu unterstützen, erfolgreiche Handwerker und Unternehmer zu sein. Um ihre Anliegen zu kennen, sind die persönlichen Besuche bei unseren Unternehmern unverzichtbar", sagte Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main. „Aktuell haben wir eine Reihe von Herausforderungen in der Region: Die Wertschätzung für die berufliche Bildung zu erhöhen, gerade auch im Hinblick auf die Ausstattung der Berufsschulen, die Erstellung eines Gesamtverkehrsplanes aber auch der digitale Wandel, der Eingang finden muss in die Lehrinhalte der Ausbildung.“
 
Die Firma Reichel & Steinmetz GmbH bietet moderne Haustechnik, die für private Haushalte wie auch für kleine und mittelständische Unternehmen oder auch Objekte von Städten und Gemeinden geeignet ist. Zum Portfolio gehören Heizungs- und Lüftungsbau, Tankschutz und Tankbeschichtung, Sanitär-, Gas- und Wasserinstallationen, Komplett-Bäder, Fliesen sowie die Planung, Beratung und der Kundendienst.
 
35 Menschen arbeiten hier, neben den 17 Anlagenmechaniker*innen für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik auch Kaufleute, Bürokräfte, Lageristen und Fachkräfte für Heizöltankschutz und -beschichtung. Der Betrieb bildet derzeit drei junge Leute als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs-, und Klimatechnik aus.
 
Etwa die Hälfte seiner Angestellten, berichtet Firmenchef Fredy Steinmetz, stammten nicht aus Deutschland. Gute Erfahrungen habe man im Betrieb auch mit Mitarbeitern gemacht, die als Flüchtlinge in den vergangenen Jahren in den Taunus gekommen seien. Handwerkskammerpräsident Bernd Ehinger teilte diese Einschätzung. Beim Gang durch die Ausstellung sprachen Ehinger und Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Christof Riess mit Steinmetz über konkrete Herausforderungen des Handwerks in der Region wie die Fahrverbotsdebatte in Frankfurt oder die Probleme bei den sehr komplex gewordenen Vergabeverfahren öffentlicher Aufträge.
 
Für den zweiten Besuch ging es zur Firma Hein + Gernhard, die 2019 Finalist des Hessischen Gründerpreises in der Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“ war. Thomas Gernhard, der die Firma zusammen mit seinem Bruder Andreas Gernhard in vierter Generation leitet, führte durch das Unternehmen. Übernommen haben die Brüder den Betrieb von ihrem Vater, Kreishandwerksmeister Walter Gernhard.
 
1927 Ursprünglich als Schlossereibetrieb gegründet, hat sich die Firma stetig weiterentwickelt und bietet heute als moderner Industriezulieferer und Maschinenbaufirma hochkomplexe Fertiglösungen für Industrieunternehmen an. Damit hat sich der Betrieb weltweit einen Namen gemacht und ist in vielen Branchen, u.a. auch der Luft- und Raumfahrt- sowie der Medizintechnik und Lagerlogistik erfolgreich. Unter anderem entwickelt die Firma derzeit ein hochspezialisiertes Halterungssystem für eine Trage, die im Transport für Frühgeborene im Rettungswagen genutzt wird.  
 
Hein + Gernhard beschäftigt 33 Mitarbeiter, hauptsächlich Metallbauer und gelernte Werkzeugmacher sowie Bürokaufleute. Das Unternehmen bildet auch aus, derzeit absolviert ein Auszubildender eine Ausbildung zum Metallbauer im Bereich Konstruktionstechnik.  
 
Die Besuche bei den Unternehmen sollen öffentlich machen, wie vielfältig die Wirtschaft im Hochtaunuskreis aufgestellt ist, welche Branchen hier produzieren und Services anbieten, und auch welche interessanten Arbeitgeber im Kreis vertreten sind.