Meisterfeier 2016 in der Paulskirche


9. Januar 2016: „Mut, die Zukunft anzupacken.“ Bei der Meisterfeier in der Frankfurter Paulskirche haben 337 Frauen und Männer ihre Meisterbriefe entgegengenommen.

Foto: Wachendörfer

Meisterfeier Frankfurt: Festredner Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) 
 
Bei der Meisterfeier in der Frankfurter Paulskirche haben 337 Frauen und Männer ihre Meisterbriefe entgegengenommen. Geehrt wurden auch die zwei besten Betriebswirte (HwO) sowie die beste Verkaufsleiterin im Nahrungsmittelhandwerk. Zudem zeichnete die Frankfurter Handwerksstiftung die vier besten Jungmeister aus Frankfurt mit je 1.000 Euro aus. Festredner der Frankfurter Meisterfeier war Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) aus Berlin.

Die Nachfrage nach der Premium-Marke des deutschen Handwerks war 2015 groß. Mit insgesamt 900 (davon 141 Frauen und 759 Männer) lag die Zahl der insgesamt im Kammerbezirk Frankfurt-Rhein-Main bestandenen Meisterprüfungen ähnlich hoch wie im Jahr zuvor.

Handwerkskammerpräsident Bernd Ehinger warb bei den künftigen Führungskräften im Handwerk dafür, verstärkt auszubilden. „Die duale berufliche Bildung ist zukunfts- und wettbewerbsfähig“, sagte er. „Bei der Entwicklung von Strategien für unseren Wirtschaftszweig schauen wir uns aktuell sehr genau das Umfeld an, in dem die Betriebe agieren.“ Immer mehr Unternehmen arbeiten international, immer neue Techniken, so etwa das smarte und vernetzte Bauen, aber auch Fragen der Digitalisierung finden Eingang in den betrieblichen Alltag. „Das muss einerseits den Willen zu Veränderungen und Mut zu neuen Geschäftsmodellen nach sich ziehen. Wir brauchen Ideen für die Zukunft. Gerade im Bereich der Digitalisierung wird sich das Handwerk als Wirtschaftszweig, aber auch unsere kleinen und mittleren Betriebe in den kommenden Jahren sehr stark bewegen. Andererseits geht es auch darum, die duale berufliche Bildung mit neuen, innovativen Inhalten stark zu machen und so Abgängern aus allen schulischen Richtungen im Handwerk eine Perspektive zu bieten.“


 
Reiner Hoffmann gratulierte zunächst den Jungmeisterinnen und Jungmeistern zu ihrer bestandenen Prüfung. „Eine duale Berufsausbildung und der Meisterbrief – das sind beste Grundlagen, einen erlernten Beruf erfolgreich auszuüben. Damit das Handwerk die Zukunft meistern kann, braucht es auch künftig die richtigen Rahmenbedingungen. Der DGB und die Gewerkschaften stehen bereit, dafür gemeinsam mit dem Handwerk zu sorgen. Mit guten Arbeitsbedingungen, Tarifbindung mit Flächentarifverträgen, sowie mit guten Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten wird sich das Handwerk im Wettbewerb um engagierte Jugendliche auch künftig behaupten können.“
 
Die 42 Jungmeisterinnen und 295 Jungmeister, die ihren Meisterbrief im Kammerbezirk Frankfurt-Rhein-Main abgelegt haben, vertreten insgesamt 21 Berufe: Bäcker, Boots- und Schiffbauer, Graveur, Holzbildhauer, Elektrotechniker, Feinwerkmechaniker, Fleischer, Friseur, Gebäudereiniger, Installateur und Heizungsbauer, Kälteanlagenbauer, Landmaschinenmechaniker, Maßschneider, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Parkettleger, Schornsteinfeger, Siebdrucker, Tischler, Uhrmacher, Zahntechniker und Zweiradmechaniker.
 
Die Meisterprüfung ist die Elite-Auszeichnung des deutschen Handwerks: Mit dem Bestehen der Meisterprüfung können die Jungmeister mit ihrem Handwerk in die Handwerksrolle eingetragen werden. Sie erhalten dadurch die Berechtigung, sich selbstständig zu machen und einen Betrieb zu eröffnen oder zu führen. Außerdem berechtigt der Meisterbrief zur Ausbildung von Auszubildenden und zur Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule in Hessen.