Veranstaltung zum EU-Binnenmarkt


30. September 2016: Gemeinsame Veranstaltung zum Arbeitsmarkt mit dem Land Hessen in Brüssel

Foto: Kammer

In der Hessischen Landesvertretung in Brüssel haben heute der Präsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, Bernd Ehinger, und Dr. Wolfgang Dippel, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration an einer Veranstaltung zum Thema „Arbeitskräftemobilität im Binnenmarkt“ teilgenommen. Außerdem waren noch Thomas Mann, Mitglied des Europäischen Parlaments, wie auch Fernando Pereira, Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Integration der Europäische Kommission und Detlef Stange, Geschäftsführer der Landesinnung Hessen des Gebäudereiniger-Handwerks, auf dem Podium dabei.
 
Handwerkspräsident Bernd Ehinger nannte die Beschäftigung mit dem europäischen Arbeitsmarkt als ein zentrales Thema für den Mittelstand, das das Handwerk gemeinsam mit den politischen Partnern bearbeiten müsse. „Wir können Europa nur dann gestalten und zukunftsfähig aufstellen, wenn wir den gemeinsamen Austausch und die europäische Verständigung fördern.“ Das Handwerk in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main sehe diese Aspekte als klare strategische Aufgabe, aber auch als gesellschaftliche Verantwortung.
 
„In den kommenden Jahren ist leider nicht mit einer deutlichen Zunahme der Arbeitskräftewanderung zwischen den einzelnen EU-Staaten zu rechnen. Dabei könnte der EU-Binnenarbeitsmarkt stark zur wirtschaftlichen Entwicklung Europas beitragen. Vor allem Sprach-Barrieren halten viele Fachkräfte davon ab, dauerhaft in ein anderes EU-Land zu gehen“, sagte Staatssekretär Dippel. Daneben sollte auch die eine bessere Vergleichbarkeit von Schul- und Berufsabschlüssen hergestellt werden, so Dippel weiter.
 
Handwerkskammerpräsident Ehinger wies bei der Diskussion auf die Bedeutung der effizienten Ausgestaltung der Arbeitskräftemobilität im europäischen Arbeitsmarkt hin: „Unternehmer, die grenzübergreifend in Europa unterwegs sind, benötigen Rechtssicherheit, aber nicht mehr Bürokratie.“ Im Hinblick auf den aktuellen Vorschlag von EU-Parlament und Rat, die Richtlinie über die Entsendung von Arbeitnehmern zu verändern, sagte er: „Die Regelungen aus Brüssel dürfen vor allem nicht den Wettbewerb verzerren. Was uns interessiert, sind die konkreten Auswirkungen der Brüsseler Richtlinien auf kleine und mittlere Betriebe. Die Unternehmen zum Beispiel zu Entlohnungsbedingungen zu verpflichten, die nicht zu allgemein verbindlichen Tarifverträgen ergeben, erachten wir nicht als zielführend.“ Das Handwerk sehe keinen Bedarf für eine Änderung der Entsenderichtlinie.
 
„Als Handwerkskammer ist es uns wichtig, komplexe Themen wie den Fachkräftemangel effizient und nachhaltig zu bearbeiten und alle Aspekte zu berücksichtigen“, so Ehinger. Er nannte im Hinblick auf die Fachkräfteentwicklung unter anderem das Welcome Center in Frankfurt, das internationalen Experten den Einstieg den Arbeitsmarkt erleichtern soll und das gemeinsam mit dem Sozialministerium betrieben wird, aber auch Mobilitätsprogramme für junge Auszubildende.

Die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main vertritt die Interessen von rund 34.000 Unternehmen und 133.000 Handwerkern in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main. Zum Kammergebiet gehören die Landkreise Odenwald, Bergstraße, Groß Gerau, Darmstadt-Dieburg, Hochtaunus, Offenbach, Main Taunus sowie die Städte Frankfurt, Offenbach und Darmstadt. Neben drei Berufsbildungs- und Technologiezentren in Frankfurt, Weiterstadt und Bensheim, hat die Kammer Vertretungen in Frankfurt, Darmstadt und bei der Europäischen Union in Brüssel.