Handwerk ist Ästhetik: 15. Gestaltungspreis


14. Juli 2016: Preisverleihung des Hessischen Handwerks in Frankfurt.

Foto: Wachendörfer

In Frankfurt ist der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte 15. Hessische Gestaltungspreis an Handwerkerinnen und Handwerker aus Hessen verliehen worden. Von den 66 zugelassenen Wettbewerbsarbeiten wurden sechs Preisträgerinnen und Preisträger für gelungenes Design im Handwerk ausgezeichnet. Die eingereichten Arbeiten wurden von einer unabhängigen Jury nach den Kriterien eigenschöpferische Idee, Innovation, Gestaltung und Ästhetik, Gebrauchsfähigkeit, Materialauswahl und -einsatz, handwerkstechnische Ausführung bewertet.
 
Den 1. Preis in Höhe von 3.000 Euro erhielt Martin Schlimbach, Meister im Tischlerhandwerk aus Pohlheim. Platz 2 in Höhe von 2.500 Euro ging an Lara Melanie Renner, Meisterin im Maßschneiderhandwerk aus Wiesbaden. Der 3. Preis in Höhe von 1.500 Euro wurde vergeben an Michael Jahr, Meister im Gold- und Silberschmiedehandwerk aus Rüsselsheim. Einen Sonderpreis vergab die Jury an Peter Freund, Handwerksdesigner und Tischler aus Kassel (1.000 Euro). Die beiden Nachwuchspreise in Höhe von je 1.000 Euro gingen an Tischler Daniel Gans aus Hofgeismar und Salma Kiem, Fotografin aus Fürth im Odenwald.
 
Gestaltung im Handwerk als Erfolgsfaktor
 
„Die ausgezeichneten Objekte zeigen eindrucksvoll, wie sich Gestaltung und Ästhetik miteinander verbinden lassen“, stellte der Vizepräsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern, Klaus Repp, fest. Ein gut gestaltetes Produkt verbessere aber auch die Marktchancen. Auch der 15. Hessische Gestaltungspreis belege das hohe gestalterische Niveau der 66 Wettbewerbsarbeiten.
 
„Viele Betriebe“, so Ministerialdirigent Axel Henkel vom Hessischen Wirtschaftsministerium, „sehen sich einem starken Konkurrenzdruck durch industrielle Massenfertigung ausgesetzt.“ Neben einer starken Kundenorientierung sei es in erster Linie die Qualität und die Individualität handwerklich hergestellter Produkte, die es ihnen ermöglichen, sich im Wettbewerb zu behaupten. Gestaltung und Design der eigenen Erzeugnisse seien deshalb auch in zahlreichen Handwerksbranchen ein wichtiger Erfolgsfaktor.
 
Mit der Preisverleihung wurde auch die Ausstellung zum Gestaltungspreis eröffnet, die noch bis zum 17. Juli in der Villa Metzler in Frankfurt zu sehen ist. Vom 22. Juli bis zum 3. September 2016 wird die Ausstellung in der Handwerkskammer Kassel präsentiert. Vom 9. bis 28. September 2016 sind die Objekte im Freilichtmuseum Hessenpark in Neu-Anspach und vom 6. bis 27. Oktober 2016 in der Handwerkskammer Wiesbaden zu sehen.
 
Mit dem Hessischen Gestaltungspreis werden hervorragende Arbeiten von hessischen Handwerkern ausgezeichnet. Gefördert werden soll die Wettbewerbsfähigkeit des gestaltenden Handwerks in Hessen. Der zum 15. Mal ausgelobte Preis wurde in den Kategorien „Wohnen-Leben-Arbeiten, Mode und Schmuck“ vergeben.
 
Teilnahmeberechtigt waren Handwerker und Kunsthandwerker, die den Gesellenbrief in einem gestaltenden Handwerk erworben haben oder über einen vergleichbaren Abschluss verfügen bzw. eine vergleichbare Qualifikation erworben haben, die die Eintragung in die Handwerksrolle ermöglicht. Sie müssen zudem aktiv in einem Handwerk in Hessen tätig sein (selbstständig oder angestellt). Die Wettbewerbsarbeiten durften nicht älter als zwei Jahre sein und nicht bei anderen Wettbewerben prämiert worden sein. Meisterstücke waren generell zugelassen, Gesellenstücke ausschließlich zum Nachwuchspreis.
 
Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre von den hessischen Handwerkskammern Kassel, Frankfurt-Rhein-Main und Wiesbaden ausgeschrieben und vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung gefördert.

Der 16. Hessische Gestaltungspreis wird von der Handwerkskammer Wiesbaden durchgeführt. Die Ausschreibungen sind dort ab Frühjahr 2018 erhältlich.
 
Informationen und Katalog unter www.gestaltungspreis-hessen.de.